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Nachbetrachtung RehaForum 2016

Abschlussrunde mit dem Team von Wirtschaft inklusiv, Teilprojekt Bayern.

04.08.2016 bfz / News
Nachbetrachtung RehaForum 2016

Thema der Veranstaltung: "Inklusive Teilhabe am Arbeitsleben – Auftrag und Herausforderung"

Das Produktmanagement Rehabilitation der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH veranstaltete in diesem Jahr zum 7. Mal das RehaForum. Mitveranstalter war das Teilprojekt Bayern des bundesweiten Modellprojektes “Wirtschaft inklusiv”. Unter den 120 Gästen der ausgebuchten Veranstaltung waren u.a. Repräsentanten der Deutschen Rentenversicherung, der Bundesagentur für Arbeit, der Jobcenter, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Vertreter der Haftpflichtversicherungen, Rehakliniken sowie Rehakoordinatoren/innen der bfz-Standorte.

Die Veranstaltung fand am 13. Juli 2016 im Sheraton Carlton Hotel in Nürnberg statt.

In seiner Eröffnungsrede zeigte Wolfgang Braun, Geschäftsführer der bfz gGmbH, die Entwicklungen im Teilhabebereich innerhalb der Unternehmensgruppe auf: 
den Ausbau der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im Bereich für Menschen mit seelischen Behinderungen sowie die Gründung eines Betrieblichen Trainingszentrums (BTZ) im bfz Radolfzell.

Wolfgang Braun, Geschäftsführer der bfz gGmbH

Ottmar Waterloo, Leiter Produktmanagement Rehabilitation, führte mit seiner Rede auf das Thema der Veranstaltung hin:

“Aktuell gibt es viele Herausforderungen im Rehabereich, dies zeigt auch die Diskussion, die den Gesetzgebungsprozess des Bundesteilhabegesetzes begleitet. Die Agenda des diesjährigen RehaForums liefert einzelne Beiträge, um sowohl Herausforderungen als auch Lösungswege für die Inklusion aufzuzeigen und zu diskutieren.”

Ottmar Waterloo, Leiter Produktmanagement Rehabilitation

Zu Beginn referierte Dr. Hans-Günther Ritz, Experte für betriebliche Mitbestimmung, über das Bundesteilhabegesetz, welches sich aktuell im Gesetzgebungsverfahren befindet.

Ziel des Gesetzgebers ist es, das Gesetz Ende 2016 in Kraft treten zu lassen. In seinem Vortrag gewährte Herr Dr. Ritz tiefe Einblicke in die Komplexität des Gesetzentwurfes des Bundesteilhabegesetzes, welches ein neues SGB IX mit sich bringen wird.

Dr. Hans-Günther Ritz, Experte für betriebliche Mitbestimmung

Beispiele guter Praxis

Heike Loock, Mitarbeiterin des bfz Landshut, und Jürgen Handschuch, Geschäftsführer der Landshuter Netzwerk e.V., stellten den beruflichen Werdegang einer ehemalige Rehabilitandin vor.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Hürden auf ihrem Weg in den ersten Arbeitsmarkt  konnte man gemeinsam Lösungsstrategien entwickeln und schließlich eine passende und zufriedenstellendeTätigkeit im richtigen Umfeld finden: Die Landshuter Netzwerk e.V. hat mit Frau Rötzer eine zuverlässige und leistungsstarke neue Mitarbeiterin gefunden.

Heike Loock, Fr. Rötzer, Hr. Handschuch

 

„Nicht ob man Inklusion erreichen kann, sondern wie“, mit diesem Statement begann Raul Krauthausen seinen eindrucksvollen Vortrag „Mit Mainstreaming Inklusion erreichen“ und zog die Gäste in seinen Bann.

Mit dem Ziel, mehr Inklusion zu schaffen, hat Raul Krauthausen u.a. den Verein SOZIALHELDEN gegründet und viele bemerkenswerte und zum Teil prämierte Projekte ins Leben gerufen, der Online-Kartendienst “Wheelmap” und die Leergut-Spendenbox-Aktion “pfandtastisch helfen!”gehören dazu. www.sozialhelden.de 

Ein weiteres good-practice Beispiel wurde am Nachmittag vorgestellt.

Raul Krauthausen, Inklusionsaktivist

Monika Ziegler, Mitarbeiterin des bfz Nürnberg, kam gemeinsam mit Herrn Saaber, einem ehemaligen Rehabilitanden und Astrid Jäger, Einrichtungsleiterin der Seniorenzentren „Herpersdorf“ und „An der Radrunde“ zum RehaForum.
Herr Saaber hatte ganz klare Vorstellungen, wie seine Arbeitsstelle aussehen sollte, zeigte sich dennoch offen und flexibel bei der Praktikumsakquise.
So ließ er sich auf die Tätigkeiten  des  Hausmeisterhelfers  ein, probierte  diese  aus und fand großen Gefallen an der Arbeit. Durch seine Offenheit und guten Sozialkompetenzen konnte er sich rasch in das neue Tätigkeitsfeld und in das Arbeitsumfeld einfinden. Seine Zuverlässigkeit und das Engagement, mit dem er sich neuen Herausforderungen und Aufgaben stellt und diese meistert, wurden gelobt.

Monika Ziegler, Herr Saaber, Astrid Jäger

Wie gut Inklusion in Großkonzernen funktioniert und wie wichtig diese ist, zeigte Tobias Munzel von der Audi AG, mit seinem Vortrag „Integrationsmanagement bei Audi“.

Bei der Audi AG sind Prävention und Integration wichtige Bestandteile der Firmenkultur. Den erkrankten Mitarbeitern werden unterschiedliche Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit angeboten.

Tobias Munzel, Audi AG


Den Abschluss der Veranstaltung gestaltete das Team vom bundesweiten Modellprojekt Wirtschaft inklusiv – Teilprojekt Bayern. In einer großen Gesprächsrunde wurden zunächst die aktuellen Zahlen des Projektes vorgestellt. Beispielsweise hat das Team Bayern seit 2014 über 3.500 Unternehmen kontaktiert. Die Berater von Wirtschaft inklusiv informieren über persönliche Beratungen und Veranstaltungen Arbeitgeber zu Fördermöglichkeiten, beantworten konkrete Fragen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und vernetzen die Unternehmen u.a. mit den direkten Ansprechpartner bei den zuständigen Kostenträgern. 

Abschlussrunde mit dem Team von Wirtschaft inklusiv, Teilprojekt Bayern. Rechts im Bild Winfried Mellar und Josef Angerer.

Gemeinsam mit Josef Angerer, Vertreter des Integrationsamtes Oberpfalz, und Winfried Mellar, Geschäftsführer der IHK Oberpfalz und Kelheim, erörterten sie die Bedeutung einer erfolgreichen Netzwerkarbeit. Befragt zu ihren Erfahrungen mit dem Projekt waren sie sich einig, dass die Arbeit von Wirtschaft inklusiv sehr wichtig für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt ist. Viele klein- und mittelständische Betriebe hätten allerdings noch kein effektives Netzwerk und demzufolge Unterstützungsbedarf. Beide sind daher regelmäßig auf den Veranstaltungen des Projektes präsent und somit wertvolle Netzwerkpartner für das Projekt Wirtschaft inklusiv.

Die eindrucksvollen Vorträge und gelungenen Beispiele guter Praxis zeigen, wie viel Bewegung und Energie in der Teilhabe am Arbeitsleben steckt. Diese gilt es zu nutzen, damit eine weitere Forderung von Herrn Krauthausen noch wirklicher wird: “barrierefrei und Spaß dabei”.

Das Produktmanagement Rehabilitation freut sich schon auf das Reha- Forum 2017 und wird Sie baldmöglichst über den neuen Termin informieren.

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