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Gelungene Inklusion im beruflichen Rahmen

Jakob Dölling, Dr. Alexandra Rückert (Foto: Ingrid Berger)

25.11.2014 gfi / Erfolge

Erst mit 26 Jahren hatte Jakob Dölling im Jahr 2003 die Diagnose ASS (Autismus-Spektrum-Störung) gestellt bekommen. Im Herbst 2006 konnte er die speziell für Menschen mit ASS konzipierte "Berufspraktische Weiterbildungsmaßnahme" (BPW) im Integrationszentrum "MAut" der gfi gGmbH beginnen. Seit 2010 ist er fest in ein Unternehmen integriert. Weil sein Arbeitgeber seine besonderen Anforderungen kennt und beachtet, kann es nun von seinen Talenten profitieren.

Erst als Erwachsener hatte Jakob Dölling die Diagnose ASS gestellt bekommen. Eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker hatte er abgebrochen. Im November 2006 begann er das speziell auf die Belange von Menschen mit einer ASS konzipierte Angebot im Integrationszentrum für Menschen mit Autismus "MAut".

In der Weiterbildung von November 2006 bis August 2007 zeigte sich seine Eignung für eine kaufmännische Ausbildung, weshalb ihm MAut Praktikumsphasen in der Abteilung Finanzen und Controlling des Augustinum München ermöglichte. Dazu zog Jacob Dölling von Goslar zunächst zu seiner Schwester nach Hallbergmoos und später in eine Wohngruppe des Heilpädagogischen Centrums Augustinum, einer Kooperationseinrichtung der gfi.

Im Anschluss wurde mit seiner Heimat-Arbeitsagentur in Goslar vereinbart, dass er die integrative Reha-Ausbildung zum Bürokaufmann beim bfz München von September 2007 bis Juli 2010 absolvieren sollte. Wieder konnte MAut die fachpraktische Qualifizierung mit dem Augustinum vereinbaren.

Schon nach dem nach dem ersten Ausbildungsjahr bot das Augustinum Jacob Dölling die Übernahme in ein reguläres Arbeitsverhältnis in Vollzeit an. Ganz soweit sah sich der 37-Jährige damals aber mental noch nicht. Auch als er nach Bestehen der IHK-Abschlussprüfung im Juli 2010 zunächst in Vollzeit übernommen wurde, drohte ihn dies noch zu überfordern. Deshalb wurde die Arbeitszeit halbiert und wird jetzt Schritt für Schritt angehoben.

Das Unternehmen kann nun seine persönlichen Stärken nutzen – und kennt klar seine Potentiale: “Er ist motiviert, strukturiert und hat ein außerordentliches Zahlengedächtnis, mit dem er Abweichungen in Kalkulationen sofort erfasst“, so seine Vorgesetzte Dr. Alexandra Rückert. Aus ihrer Sicht ist Jacob Dölling jetzt fest in das Unternehmen integriert.

Ausschlaggebend für diesen Erfolg sind viele Faktoren. Neben Qualifizierung und sozialpädagogischer Betreuung zählt dazu die passende Aufklärung von Arbeitgeber und Vorgesetzten über ASS. Auch weil sich das Unternehmen auf die Anforderungen von Menschen mit ASS eingestellt hat, kann es nun seine Stärken nutzen. 

"Ich mag gerne strukturiert vorgehen und das kann ich an meinem Arbeitsplatz im Augustinum gut leisten.“  (Abschlusszitat Herr Dölling)

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