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Zurück in Arbeit – zurück ins Leben

15.11.2012 / FAW / Erfolge

Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH begleitet Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen zurück ins Berufsleben.

Jedes Jahr erleiden 250.000 Menschen in Deutschland eine Hirnschädigung. Oft bedeutet dies einen drastischen Einschnitt im Leben der Betroffenen, die ohne Unterstützung häufig nicht mehr beruflich tätig sein könnten.
Ihnen hilft die Fortbildungsakademie der Wirtschaft auf ihrem Weg zurück ins Arbeitsleben. In ihrem TagesTrainingsZentrum (TTZ) in Oschatz und in sechs bundesweiten Kompetenzzentren.

Nach einem Autounfall mit schwersten Verletzungen sah sich der heute 27-jährige Mario Fritz vor dem beruflichen Aus. Nach zwei Monaten konnte er das Krankenhaus nur im Rollstuhl verlassen. Mit Anfang 20 stand für ihn die Verrentung unmittelbar bevor. „Das wollte ich so nicht hinnehmen“, erinnert sich Mario Fritz, suchte nach einer Möglichkeit zurück in Arbeit – und fand sie im Tages - TrainingsZentrum der FAW in Oschatz. Therapeuten, Sozialarbeiter und Jobtrainer arbeiten dort intensiv daran, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen den Weg ins Berufsleben zu ebnen. „Die Ursachen sind vielfältig, reichen vom Schlaganfall über Unfälle bis hin zu Tumoren oder den Folgen einer Operation“, erläutert TTZ-Leiterin Steffi Flux die Ausgangssituation. So unterschiedlich die Schädigungen des Gehirns sind, so vielfältig zeigen sich auch die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit. Häufig ist das Gedächtnis betroffen, geht die Sprachfähigkeit verloren, die Motorik ist eingeschränkt oder das Verhalten hat sich gravierend verändert.


In drei Stufen zurück ins Berufsleben
Das TagesTrainingsZentrum und die Kompetenzzentren der FAW, darunter eines in Jena für Mitteldeutschland, schließen die Lücke zwischen der medizinischen Rehabilitation und dem Arbeitsmarkt. Im TTZ geschieht dies in drei Stufen: Die Eingangsphase dient v.a. der Orientierung über das Ausmaß der Schädigung. Auf dieser Stufe wird das Ziel definiert. „In
den meisten Fällen ist unsere Aufgabe die berufliche Neuorientierung“, so Steffi Flux. „Unser Hauptziel ist immer die berufliche Integration. Als Ergebnis der intensiven Abklärung kann aber auch eine Ausbildung der nächste Schritt sein. Und wenn die Folgen der Hirnschädigung zu groß sind, müssen wir auch realistisch erkennen, dass eine Verrentung
notwendig ist. Gerade dann spielt unsere Aufgabe der sozialen Integration, von der Tagesstruktur, Ernährung bis hin zur Suchtprävention, eine große Rolle.“ Bei positiver Prognose geht es auf der zweiten Stufe vor allem um den Aufbau praktischer Fähigkeiten. Dabei wird die Belastbarkeit der Klienten allmählich gesteigert und während betrieblicher Trainings in der Region getestet. Im Mittelpunkt der dritten Phase steht die Integration in ein Arbeitsverhältnis in Wohnortnähe, mit Unterstützung der bundesweiten Kompetenzzentren.

Die Erfolgsgeschichte von Mario Fritz und die weiterer Klienten des TTZ zeigt der Dokumentarfilm „Zurück ins Leben“. Den Film-Trailer können Sie hier ansehen:
 

Der Film bildet den dritten Teil der 'Veranstaltungsreihe b:hindert' der FAW.

Aktuelle Informationen dazu finden Sie unter www.zurück-ins-leben.info

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